Hydrema ist ursprünglich ein dänisches Unternehmen, produziert aber seit den 90ern auch in Weimar in Thüringen. Die Firma stellt Bagger und Dumper, also sogenannte Muldenkipper her. So weit so normal auf der Bauma, aber die Hydrema versteht sich als Premiumhersteller, das heißt man muss ein bißchen mehr Geld hinlegen, bekommt dafür aber auch das ein oder andere Extra. Was das nun sein soll, da sind wir mal gespannt drauf!
Klas Bömecke: Das hier ist ein Bagger, wie ich ihn mir vorstelle. Martin Werthenbach: Naja, also ganz so kann man es nicht sagen. Sie stehen hier immerhin vor dem Bagger mit 10 Alleinstellungsmerkmalen die wir schon vor der Bauma und auch nach der Bauma präsentieren dürfen.
Klas Bömecke: Was sind denn die Alleinstellungsmerkmale? Martin Werthenbach: Ich will nur mal die wichtigsten nennen. Es sind einmal der kurze Hecküberstand. Wir haben den kürzesten Hecküberstand am Markt überhaupt. Dieser MX-14 hat zum Beispiel einen Hecküberstand von 1,55 Meter und hinzu kommt – dass ist der extreme Unterschied zu allen anderen Herstellern – der kürzeste vordere Schwenkradius. Klas Bömecke: Das heißt dass der mit seiner Schaufel sehr dicht ran kommt, oder was? Martin Werthenbach: Das haben Sie sehr gut erkannt. Wir haben hier eine ganz besondere Armkinematik in diesem Bagger und die Maschine kommt mit ihrem Arbeitswerkzeug ganz ganz nah an die Maschine ran. Sie kann quasi unter sich selbst baggern. Klas Bömecke: Sie kann sich selber den Boden weggraben. Martin Werthenbach: Wenn man das so will, ja! Aber der große Vorteil – ich rede sehr viel mit unseren Kunden – der große Vorteil ist einfach dass wir mit dieser Armkinematik zum Beispiel einen LKW der neben uns steht beladen können. Der Bagger kann seinen Arm ganz zurückziehen und kann trotzdem den Löffel dabei öffnen.
Klas Bömecke: Okay. Diesen Citybagger gibt’s ja als Citybagger schon eine Weile auf dem Markt und Sie haben – glaube ich – auf Kundenwünsche reagiert. Martin Werthenbach: Da haben wir natürlich zugehört was noch so Wunschlisten sind. Viel war es nicht, aber das was wir machen wollten und konnten, haben wir dann auch umgesetzt. Zum Beispiel haben wir jetzt hier 4 Drehzahlstufen vorinstalliert. Der Punkt ist, die Maschine hat so viel Kraft, dass es unsinnig ist die Maschine immer mit voller Drehzahl zu fahren, was viele Kunden aus Gewohnheit mit ihren anderen Maschinen machen. Die Maschine hat den stärksten Motor in der Klasse bis 16 Tonnen. Wir haben hier 167 PS und wir haben jetzt die Vorstufen so umgestellt, dass wir sagen: Silent Mode, dann hat er 1.500 Umdrehungen und bei der Leistung bereits schon 146 PS, das ist mehr als manch andere als Nennleistung haben. Dann haben wir den City Mode da sind wir dann bei 1.700 Umdrehungen, den Standard Mode mit 2.000 Umdrehungen und dann noch den Power Mode mit 2.200 Umdrehungen. Das ist die volle Drehzahl. Da drüben haben wir im Übrigen einen Zweiwegebagger stehen, das ist die Schwestermaschine von diesem Gerät, aber eben als Rail. Er steht in einer Position und dreht sich permanent, da können Sie sehr schön sehen, was kurzer Heckradius bedeutet und was kurzer Vorderschwenkradius bedeutet. Riesen Unterschied zu vielen anderen Herstellern.
Klas Bömecke: Neben den Baggern – Sie haben es gerade angesprochen – haben Sie auch Dumper. Das ist, glaube ich auch ein sogenannter Dumper, richtig? Er steht natürlich sehr spektakulär hier! Martin Werthenbach: Das haben Sie richtig erkannt. Weil wir wollen hier zeigen, dass wir die sogenannte Boogiachse hier haben oder auch die sogenannte Tandemachse und der Vorteil an dieser Maschine ist einfach, dass sie immer einen ständigen Bodenkontakt hat. Dort vorne haben wir zwei Ausgleichswinkel drin, die dafür sorgen dass das Rad was nach oben kippen will, quasi nach unten gedrückt wird. Dann haben Sie die innenliegenden Zylinder, die sind geschützt vor Anfahrtschäden – oder auch der steile Kippwinkel.
Sie können zum Beispiel den Hang hochfahren und können immer noch kippen und das Material schüttet aus. Dann, wenn Sie sich die Kabine einmal ankucken und den Blickwinkel den der Fahrer aus der Kabine raus nach vorne hat, ist das einfach genial. Das ist auch ein Thema: Sicheres Fahren. Dann kommt noch die Leichtbauweise. Wir verarbeiten Stahl höchster Güte und können deshalb auf manche Verstrebungen verzichten, so dass die Maschine in sich sehr leicht ist.
Klas Bömecke: Obwohl es so massiv ist? Martin Werthenbach: Ja, obwohl es so massiv ist. Und der Vorteil ist, dass die Maschine natürlich eine geringe Einpresstiefe hat und leicht ist, sprich spritsparend. Klas Bömecke: Spannende und beeindruckende Sache, ich danke Ihnen dass Sie mir einen kurzen Einblick gegeben haben. Ich wünsche Ihnen weiterhin eine schöne Messe. Martin Werthenbach: Schön, dass Sie bei uns waren.